Dienstag, 9. Oktober 2012

Berin Berlin Berlin

Seit Sonntag bin ich nun schon wieder zurück in Mainz und vermisse Berlin ganz arg. Mit einer tollen Freundin habe ich eine in Berlin lebende Freundin besucht und wir hatten ein tolles, langes Wochenende. Am Donnerstag ging es schon los, allerdings kamen wir erst um ca. 1.00 Uhr nachts in der unfassbar schönen Altbauwohnung mit hohen Decken, Stuck, riesigem Bad und Balkon an, sodass wir eigentlich nur noch quatschten und ins Bett fielen. Leider regnete es so ziemlich das ganze Wochenende und wenn nicht, dann war es düster, kalt, grau und windig :D
Aufgrund dessen waren wir erst mal shoppen und ich habe mir (unter anderem...) eine Kuschelweste, einen dicken Schal und Strumpfhosen gekauft. Damit ließ es sich draußen einigermaßen aushalten. Berlin an sich ist auf jeden Fall eine tolle, facettenreiche Stadt. Ich glaube, egal wie oft ich dort hinfahre, ich werde niemals alles gesehen, getestet und erkundet haben. Kulinarisch hatte ich keine großen Erwartungen, da wir in erster Linie unsere Freundin besuchen wollten und keine Entdeckertour für Veganer in Berlin vorhatten. Trotzdem stellten sich beide meiner Mädels total auf mich ein: veganes Frühstück zu Hause, vegane Burritos am Abend, veganer Brunch am Samstag und vegane Falafel mit toller Sauce als Mitternachtssnack! Die vegetarische Mitbewohnerin unserer Freundin empfahl uns beim wunderschönen Obst-Haferflocken-Sojamilch Frühstück in der heimischen Wohnküche das Café Morgenrot, bei dem der vegan-vegetarische Brunch besonders toll sei. Also war das unser Plan für den Samstag, und perfekterweise öffnet das Café erst um 11 Uhr, so konnten wir auch ein wenig länger liegenbleiben.
Doch erst einmal zum Freitag: Nach dem tollen Frühstück ging es zum obligatorischen Shopping in die Stadt (was an Berlin ist eigentlich nicht "Stadt"? Egal, ihr wisst, was ich meine!). Das kostete uns sehr viel Zeit, aber bei Regen ist es einfach auch die schöne Beschäftigung :)

Mit bereits knurrenden Mägen fuhren wir dann am frühen Abend zur Volksbühne und holten unsere Tickets für die Abendvorstellung von "Don Juan" ab. Das Stück war grandios und hat sehr viel Spaß gemacht!

Mit der App "HappyCow" suchte ich vegane Möglichkeiten in der Umgebung, an denen es in Berlin natürlich nicht mangelt. Unmittelbar in der Nähe zeigte es uns das Selbstbedienungsrestaurant Dolores an, was wir dann dank dem Hinweis "inexpensive" auch sehr schnell aufsuchten.


Ich war wirklich baff! Sooo viel veganes Essen! Jede vegane Option wurde mit einem grünen Herz markiert, von denen es reichlich gab. Leider durfte ich davon kein Foto machen, aber hier gibt es die Karte als PDF: >Klick< (Die Preise waren vor Ort sogar noch etwas günstiger, ca. 20-50 Cent). 
Wir entschieden uns jeweils für einen Burrito mit maximaler Füllung: Ich nahm den "Dolores Vegan", dazu knabberten wir eine große Portion Nachos (die war so richtig groß) mit frischer, endlich mal veganer Guacamole. Für den günstigen Preis hatte ich wirklich eher einen Snack als einen richtigen Burrito erwartet, doch ich sollte mich irren! Er war riesig und hat uns alle so richtig satt gemacht. So gut war noch kein Burrito, den ich bisher gegessen habe. Er war gefüllt mit vielen Kidneybohnen, gebratenem Gemüse, Salsa Sauce (angenehm pikant!), Guacamole, mexikanischem Reis und -erfreulicherweise- eingelegtem Tofu! Danach rollten wir wortwörtlich ins Theater. Es war ein richtiges Geschmackserlebnis und wir waren alle total zufrieden. Hier würde ich definitiv wieder herkommen!


Meine Portion und unsere Nachos mit Dip. Ich trank dazu einen extrem günstigen, frischen Shake aus Karotten, Äpfeln und Roter Beete :)


Wer wissen wollte, wie ich aussehe, wenn ich sehr glücklich und auch ziemlich zerzaust vom windigen Sauwetter in Berlin bin: Bittesehr :D


Die Chips allein waren schon ultrasättigend. Aber wir haben natürlich alles geschafft ;)


DER Monsterburrito!


Einblick ins Innere nach ein paar Bissen: YUMMMMYYYYYYY!


Ein weiterer Blick ins Innere - es wollte nicht weniger werden und an der tollen Füllung wurde in keiner Weise gespart! 

Am Samstag folgte dann unser Besuch im Café Morgenrot, das alternativ gestaltet und geleitet wird. Wir waren wirklich aufgeregt, denn ich hatte noch nie vegan gebruncht und meine Freundinnen waren einfach gespannt. Sie sind veganem Essen gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert, was unser Wochenende wirklich geprägt hat.
Das Café war schnell gefunden und wir steuerten zielstrebig zum Buffet. Sehr gut finde ich, dass man pro Person nur einen Teller bekommt und sich somit nicht bei jedem Gang einen neuen nimmt. Außerdem darf man den Preis selbst bestimmen: zwischen 5 und 9€. 7€ werden zur Deckung der Kosten benötigt (was ich in Vergleich mit anderen Brunchs sehr günstig finde, zumal hier viel selbstgemacht wird, z.B. die Salate, Dips, Aufstriche und der vegane Grieß). Diese Option soll allen Menschen die Chance geben, brunchen zu können, auch wenn sie mal weniger Geld zur Verfügung haben. Andere, die nicht so aufs Geld schauen müssen, können so auch leichter etwas mehr geben, damit sich alles ausgleicht. Das Konzept finden wir wirklich super!

Nun zum Eigentlichen: dem Essen. Es hat uns wortwörtlich umgehauen. Ich weiß nicht, ob ich noch alles zusammenbekomme, aber es gab:
Brot, Brötchen, veganen Grieß, vegane Cornflakes, Sojamilch, Marmelade, Erdnussbutter, selbstgemachte vegane Schokocreme, Tofu-Aufstrich mit getrockneten Tomaten, Paprika-Chili-Tofu, Rührtofu, Hummus mit Zatar, Rohkost (Gurke, Paprika, Tomate, Salatblätter, Karotte, Apfel, Pflaume, Trauben, Kiwi, Orange, Melone), eingelegten Tofu, Erben-Chili-Creme, vegane Käsecreme, Weiße Bohnencreme, Tabouleh, Couscoussalat und für Nicht-Veganer noch Käsescheiben, Frischkäsecreme mit Oliven, Naturjoghurt und Kuhmilch.


Teller Nr. 1 - die Schokocreme und der Grieß waren ein Traum! Der Rest natürlich auch, aber erst musste mein Hunger auf Süßes gestillt werden :)


Ein kleiner Einblick auf Teller Nr. 2 - der eingelegte Tofu war göttlich und auch alles andere war einfach nur LECKER!


Das Licht war leider sehr schummrig und mir ist fast jedes Bild misslungen - hier erkennt man wenigstens etwas, auch wenn ich Blitzbilder von Essen so gar nicht mag.

Eine mega Auswahl also! Ich war tatsächlich im veganen Wunderland, es war so fabelhaft! Mir bzw. uns hat definitiv alles geschmeckt, nur die unvegane Frischkäsecreme fand meine Freundin nicht so toll. Ich kann kaum beschreiben, wie satt ich nach diesem Erlebnis war. Ich hätte stundenlang weiteressen können, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Wir haben alles probiert und kamen aus dem "Mhhhh wie lecker"- und "Ohhhh wie toll"-Sagen nicht mehr raus. Wow!
Im Café selbst gibt es außerdem noch andere vegane Speisen, Kuchen und Getränke, die wir aber natürlich nicht testen konnten. Das Morgenrot ist auf jeden Fall auch einen erneuten Besuch wert!


Das Café von außen - innen ist es wirklich groß!

Am Abend ging es dann in Schaubühne, wir sahen das überwältigende Stück "Die Macht der Finsternis". Danach waren wir überraschenderweise immer noch satt, aber ich musste gegen Mitternacht auf jeden Fall noch die vegane Falafel ganz in der Nähe unserer Wohnung testen. Verkauft werden allerlei vegane Köstlichkeiten aus einem Wagen heraus, der sich Falafel Dream 2010 nennt. Draußen steht ein Schild mit "go vegan" beschriftet und der Inhaber arabischer Abstammung trägt eine "go vegan" Weste. Sehr sympathisch! Alle Saucen (Knoblauch, Mango, Sesam etc) sind vegan (ein Traum!), außerdem werden für verschiedenen Gerichte auch immer getrennte Pfannen, Öl und so weiter benutzt - toll!
Ich nahm also einmal Falafel im Brot mit Hummus, Sesamsauce und Knoblauchsauce, Tomate, Gurke, milder Peperoni, Salat und unglaublich frischen, saftigen Falafelbällchen. Es war, wie angekündigt, das wohl beste Falafelsandwich, den ich je gegessen habe. Alles hat mich nur 2,50€ gekostet, davon kann ich hier in Mainz nur träumen ;)
Leider konnte ich kein Foto machen, denn es war bitterkalt und mein Appetit war größer. Daumen hoch für diesen Falafelwagen!

Auf der Heimfahrt am Sonntag snackten meine Freundin und ich leckeren Bulgursalat, ich holte mir noch eine Brezel und ein Laugenbrötchen von meinem ständigen Lebensretter Ditsch. Außerdem tranken wir über das ganze Wochenende verteilt Club Mate, dass es hier im Südwesten Deutschlands ja leider so gut wie gar nicht gibt.


Dann war es auch schon vorbei mit den kulinarischen Gaumenfreuden, und ich werde ganz sicher bald wieder nach Berlin kommen! Es steht noch viel aus, z.B. Burger essen, ins Kopps gehen, Veganz besuchen, Kuchen und andere Süßigkeiten testen und so weiter und so fort.
Während ich das hier alles so revue passieren lasse, bekomme ich mächtigen Hunger. Hoffentlich kommt mein Freund bald, damit wir kochen können :D

4 Kommentare:

  1. Du machst mich ganz neidisch. Ich war noch niemals in Berlin ^^ Aber ich hab es auf jeden Fall vor und jetzt noch mehr...

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    1. ohh ja ich kann es nur empfehlen! bin leider auch viel zu selten dort...und die 3 mal, die ich früher da war, habe ich keinerlei ausschau nach so tollen restaurants gehalten >_<
      am besten 3 monate vorher den zug buchen (sparpreis) und dann freuen :D

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  2. Es ist wirklich toll, dass deine Freundinnen gegenüber veganem Essen so offen sind (:
    Mmh das sieht alles so so lecker aus - vor allem der Bulgursalat und der Burrito :-)

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  3. Ich hatte bei Ditsch einmal nachgefragt ob denn die Laugenprodukte vegan seien und nach einem etwas genervten Ausdruck hat die Dame das Inhaltsstoffebuch gezückt und mir gesagt, dass in den Brezeln und Co Schweineschmalz sei. :( Seitdem verzichte ich auf die beste Brezel.
    Aber laut Zutatenliste der TK-Brezeln von Ditsch, die man kaufen kann, sind die anscheinend frei davon. Obwohl ich dachte, dass das sicher dieselben seien.

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